Dann beginnt ein älterer Mann mühsam zu reden. Bruchstückhaft, gerafft auf wenig Worte, kurze Sätze lösen sich aus seinem Innern. Schicksalsschläge, Krankheiten, Verletzungen, der Tod seiner Frau, dann Kränkungen durch Nachbarn und Behörden, Wegzug seines Sohnes, Einsamkeit und dieser zunehmende Druck durch die Landwirtschaftspolitik!
In Übergangssituationen, z. B. bei einer Hofübergabe, erleben die Eltern die Situation als starken Verlust. In ihrer Trauer erfahren sie häufig wenig Toleranz. Manchmal wird ihnen sogar verübelt, dass sie den Fortschritt nicht mitragen. Bei einem Todesfall hingegen wird intensive Trauer allen zugestanden. Mehr Menschlichkeit hilft zurück ins Leben zu finden.
Der Anteil der Bäuerinnen, die aus nicht bäuerlichen Verhältnissen stammt, hat in den letzten jähren stets zugenommen. Viele dieser Frauen haben vor der Heirat ein selbst bestimmtes, oft finanziell gut abgesichertes Dasein gelebt. Nebst ganz klar positiven Aspekten kann das für Jungbäuerinnen manchmal zu grossen Herausforderungen führen. Nicht selten taucht sie in eine völlig neue Welt ein.
Landwirt K. kontrolliert mit großer Sorgfalt alle Zahlungsvorgänge: "Nächtelang sitze ich über meinen Zahlen und finde keinen Fehler."
Haben Sie auch schon ältere Ehepaare gekannt, die einander sogar äusserlich geglichen haben? Die gemeinsam herzlich lachen konnten auch über ihre gegenseitige Unachtsamkeiten und ihre Anhänglichkeit?
Ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb ist eine in die Reihe zwischen Vorfahren und Nachkommen eingebundene Lebens- und Unternehmensform, die ein großes Maß an Identität und Individualität ermöglicht. Aber, was ist die Kehrseite?
Unter den Problemen und den raschen Veränderungen, die viele Bauernfamilien heute zu bewältigen haben, leidet oft die Beziehung zwischen Mann und Frau. Es sind immer häufiger solche Nöte, die am Sorgentelefon besprochen werden.
Da war er wieder, der Hinweis „Dann ist alles vorbei ...“, leise, aber begleitet von so unterschiedlichen Gemütsverfassungen wie Wut, Verzweiflung und Trauer.
"Ich packe die Kinder ins Auto, gehe mit ihnen ins Schwimmbad, mache Ausflüge, gehe Einkaufen, nur um nicht auf dem Betrieb zu sein. Recht machen kann ich in den Augen der Schwiegereltern nichts und mein Mann hat sich auf Schweigen verlegt."
Wo bleibe ich als Mann? Meine Frau arbeitet auswärts und verdient mehr als ich mit der Landwirtschaft. Bauen kann ich nicht, weil ein neuer Schweinestall die Nachbarn stören würde. Der Junior hilft mir nur höchst widerwillig bei der Computerarbeit. Ich komme mir als Versager vor.